Das Projekt HEAT in Hamburg – Zukunftsvision auch für die Reisebusbranche?

HEAT Fahrzeug Hamburg autonomes Fahren

Wenn der autonome und elektrisch betriebene Shuttlebus des HEAT-Projektes seine Route in der Hamburger HafenCity absolviert, sieht es ein wenig nach Science-Fiction aus. Tatsächlich ist dieser Vergleich durchaus gerechtfertigt, behandelt dieses Genre doch vor allem Zukunftsszenarien einer durch umwälzende technologische und gesellschaftliche Entwicklungen geprägten Welt. So soll auch das Projekt HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) dabei helfen, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie die Mobilität der Zukunft aussehen könnte: Emissionsfrei und autonom.

Mit Stufenplan zum autonomen Nahverkehr

Das HEAT-Projekt nähert sich derzeit seinem Abschluss, nachdem der offizielle Startschuss des Gemeinschaftsprojektes der Hamburger Hochbahn AG, der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), IAV GmbH, Siemens, des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) bereits im Jahr 2018 erfolgte.

Nach den Vorbereitungen und dem Aufbau der Infrastruktur, erfolgte ab 2019 der Testbetrieb ohne Passagiere, jedoch mit einem Fahrzeugbegleiter, der im Bedarfsfall eingreifen konnte. Im Folgejahr wurde der Passagierbetrieb auf einer Route von 0,8 Kilometer mit festen Haltestellen aufgenommen. Dabei wurde gleichzeitig die Geschwindigkeiten auf 25 km/h von vormals 15 km/h erhöht.

2021 läuft nun die letzte Phase der Erprobung an, bei der autonomes Fahren ohne Fahrzeugbegleiter getestet werden soll. Die Teststrecke wurde dafür auf 1,8 km erweitert. Der Kleinbus wird realistische Verkehrssituationen, beispielsweise Ampelkreuzungen und Begegnungen mit Hindernissen, bewältigen müssen. Das Fahrzeug ist hierfür mit Kameras, Radar und Lidar ausgestattet und ist in der Lage, auf die Daten der Fahrbahn-Sensoren zuzugreifen. Zugleich wird es permanent über eine eigens eingerichtete Leitstelle überwacht.

Ab Frühjahr 2021 wird die HEAT Teststrecke auf 1,8km erweitert. Teststrecke bis 2020 (blau).
Quelle: Hochbahn

Das HEAT Projekt wird im Oktober 2021 im Zuge des ITS Weltkongresses in Hamburg eine zentrales Vorzeigeprojektsein sein. Hier lässt sich autonome Mobilität an einem bis dahin seit drei Jahren im Straßenverkehr erprobten Fahrzeug live erleben.

Autonomes Fahren bald auch in der Reisebusbranche?

Im Mobilitätssektor, speziell im Bereich der gewerblichen Personenbeförderung, herrscht derzeit eine große Dynamik. Projekte wie HEAT zeigen, dass sich nach Jahrzehnten, die eher durch evolutionäre Innovationen geprägt waren, neue Technologien mit großem Veränderungspotential der Marktreife nähern. HEAT macht aber auch deutlich, dass das autonome Fahren aufgrund der Komplexität und des damit verbundenen Investitionsaufwands mittelfristig auf spezielle Anwendungsfälle im Nahverkehr beschränkt bleiben wird. Die Hanse Mondial GmbH wird dieses Thema deshalb aufmerksam beobachten, um sich rechtzeitig mit der Konzeption geeigneter Anwendungen im Bereich des Mietomnibusverkehrs beschäftigen zu können.

Ein Zukunftsthema, das die Hanse Mondial jedoch bereits heute umtreibt, stellt die Elektromobilität dar. Elektrisch angetriebene Busse sind im Stadt- und Regionalverkehr bereits seit Jahren Stand der Technik und werden zunehmend das Bild der Straßen prägen. Nicht zuletzt aufgrund der Förderaktivitäten von Bund und Ländern, die den Markthochlauf mit finanziellen Anreizen zur Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr unterstützen. So stellte alleine das Bundesumweltministerium (BMU) im Jahr 2020 Mittel in Höhe von 620 Millionen Euro für die Elektrobus-Förderung zur Verfügung. Es ist abzusehen, dass mit Verbesserung der Akkureichweiten und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur zukünftig auch mehr Anwendungsfälle für den überregionalen Gelegenheitsverkehr entstehen werden. Als Unternehmen mit der Kernkompetenz nachhaltige Mobilität wird die Hanse Mondial ihre Netzwerk-Partner bei dieser Entwicklung aktiv begleiten und unterstützen.

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