Markus Reimann ist schon lange Mitglied unseres Netzwerks und Hanse Mondial blickt bereits auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit ihm zurück.
Reimann Reisen ist ein Familienbetrieb, der bereits in zweiter Generation geführt und durch die dritte Generation mitgestaltet wird. Über die Jahrzehnte konnte sich das Busunternehmen verschiedene Standbeine aufbauen und zählt aktuell 18 Fahrzeuge zur eigenen Flotte.
In dem Interview erzählt Markus nicht nur wie er die aktuelle Lage als Busunternehmer erlebt, sondern auch wie er die Zukunft der Busbranche einschätzt.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!
Die Reisebranche ist von der Corona-Krise besonders hart betroffen. Wie hast du die letzten Monate und Wochen erlebt?
Markus Reimann: Wir haben die Coronakrise im März dieses Jahrs mit voller Wucht erlebt, wie viele andere Unternehmer auch. Unsere Auftragsbücher waren zu diesem Zeitpunkt bereits zu mehr als 80 % des Jahres gefüllt, davon wurden nahezu alle Reise storniert. Wir mussten schnell eine Lösung finden, wie wir uns in dieser Zeit aufstellen, was uns die eine oder andere kluge Entscheidung hat treffen lassen. Nach wie vor beobachten wir die möglichen bevorstehenden Entwicklungen in unserem Land, damit wir jederzeit unsere passenden Nischen finden.
Glaubst du, dass sich die Art zu Reisen durch die aktuelle Zeit verändern wird?
Markus Reimann: Die Art zu Reisen wird sich deutlich ändern. Die Überschrift der kommenden Jahre wird lauten „Deutschland, Du schöne Heimat, zeig her was Du zu bieten hast!“.
Wir sind uns sehr sicher, dass unsere Kunden zuerst einmal die Inlandsreisen buchen werden, was wir absolut verstehen können.
Das Vertrauen in die Umsetzung unserer Hygienekonzepte findet bei unseren Kunden einen großen Anklang, jedoch ist das Vertrauen in ausländische Strukturen ein wenig skeptischer. Zudem wir es eine neue Mentalität geben, „Weniger ist Mehr“.
Nach einem Jahr des „Lockdowns“ werden die Gäste nicht mehr ganz so große Erwartungen an jeden Ausflug stellen, da man einfach froh sein wird, „endlich“ mal wieder vor die Tür zu kommen. Beispielsweise die Fahrt durch die wunderschöne Natur unseres Sauerlandes wird aktuell schon von einigen Kunden angefragt, jedoch gänzlich ohne Ausstieg und Aufenthalte! Solche Anfragen hat es vorher nicht gegeben. Es wird eine unfassbar spannende Zeit, der wir uns mit voller Energie stellen wollen.
Welche neuen Ideen und Ansätze verfolgst du momentan?
Markus Reimann: Wir wollen uns noch breiter aufstellen als wir es ohnehin schon waren. Hier sind den Ideen keinerlei Grenzen aufgezeigt.
Hat die Corona-Krise auch positive Effekte für die Busbranche?
Markus Reimann: Einer der wenigen tatsächlich positiven Effekte ist sicherlich, dass wir merken wie sehr unseren Kunden die Busreisen fehlen. Es war immer selbstverständlich seinen Urlaub zu planen, wann man wollte und das wurde unseren Kunden genommen.
Viele unserer Kunden wollen unbedingt wieder großartige Momente mit uns erleben, die schließlich schönste Zeit des Jahres!
Wie sieht für dich die Busbranche in zehn Jahren aus?
Markus Reimann: Die Branche wird sich sehr stark verändern. Viele Unternehmen werden den Kampf gegen Corona leider verlieren, wenige dagegen wachsen. In Summe wird der Markt an Fahrzeugen so merkbar schrumpfen, dass wir stark davon ausgehen, dass der Bedarf in den kommenden Jahren nicht einmal mehr gedeckt werden kann.
Die Preisstrukturen werden sich dem anpassen und die Nachfrage bestimmt das Angebot. Ich denke wir werden noch mindestens drei Jahre mit den Auswirkungen von Corona auseinandersetzen müssen, ehe wir in der neuen Normalität angekommen sind.
Wir freuen uns auf diesen spannenden Weg und sehen trotz der angespannten Lage positiv in die Zukunft!
Lieber Markus, wir danken dir herzlich für deine Zeit für das Interview und freuen und bereits auf weitere, spannende Projekte mit dir!