Busfahrer Ausbildung

Eine Ausbildung zum Busfahrer ist der ideale Einstieg in die Welt des Personennah- und Personenfernverkehr. Du trägst dabei eine wichtige Rolle zur Mobilität der modernen Gesellschaft bei und hast zudem täglich direkten Kontakt zu neuen Menschen und machst hier garantiert viele Begegnungen, die Dich in Deiner persönlichen Entwicklung voranbringen.

Die Nachfrage und damit die Fahrgastzahl in Bussen steigt stetig, kein Wunder, denn Busse sind die sichersten und umweltfreundlichsten Verkehrsmittel überhaupt. Dabei sind sie flexibel im Einsatz und ein wichtiger Baustein individueller, aber umweltfreundlicher Mobilitätslösungen.

Vor allem bei jüngeren Generationen wird der Reisebus immer beliebter und es gibt eine steigende Anzahl an Menschen, die den Bus im Linienverkehr, oder für individuell geplante Gruppenreisen nutzen. Zudem ist bereits jetzt abzusehen, dass in den nächsten Jahren viele noch aktive Buslenker in den Ruhestand gehen werden. Dies sind nur zwei Faktoren, die den Bedarf an Nachwuchskräften erheblich erhöhen.

Dies macht deutlich, dass in den nächsten Jahren voraussichtlich immer mehr Busse und Fahrpersonal benötigt werden, die Fahrgäste kostengünstig, sicher und bequem ans Ziel bringen. Diese Aspekte machen den Beruf des Busfahrers eindeutig zu einem Werdegang mit einer vielversprechenden und sicheren Zukunft.

Was benötigt es konkret, um Busfahrer zu werden?

Die Ausbildung zum Busfahrer dauert drei Jahre und ist eine klassische duale Ausbildung. Jährlich absolvieren rund 300 Auszubildende deutschlandweit die Prüfung.

Um eine Ausbildung zum Busfahrer zu absolvieren, musst Du einige grundlegende Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört in erster Linie der Besitz oder Erwerb eines Führerscheins der Klasse B oder C. Ein gutes Fahrverhalten und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein sind wichtige Eigenschaften, die Du mitbringen solltest. Darüber hinaus ist eine gute physische und psychische Verfassung von Vorteil. Auch wenn der Job erlebnis- und abwechslungsreich ist, sind auf Grund der hohen Verantwortung und steigenden Verkehrsaufkommen gute Nerven wichtig.

Eine Ausbildung zum Busfahrer kann je nach Bundesland und Region unterschiedlich ablaufen. Typischerweise musst Du Dich bei einem Busunternehmen, einer Verkehrsgesellschaft oder einer Fahrschule bewerben, die Busfahrerausbildungen anbieten. In den meisten Fällen müssen angehende Busfahrer während ihrer Ausbildung auch eine Berufsschule besuchen. Die Berufsschule ergänzt die praktische Ausbildung im Betrieb oder in der Fahrschule und vermittelt das theoretische Fachwissen, das für den Beruf des Busfahrers erforderlich ist.

Die Ausbildung besteht aus theoretischem Unterricht und praktischen Fahrstunden. Im theoretischen Teil erwirbst Du Kenntnisse über Verkehrsregeln, Fahrgastsicherheit, Kundenservice und Fahrzeugtechnik. In den praktischen Fahrstunden lernst Du das Führen eines Busses in verschiedenen Verkehrssituationen und unter verschiedenen Bedingungen. Du wirst auf das sichere und effiziente Lenken eines Busses vorbereitet und eignest Dir wertvolles Wissen und erste Erfahrungen im Umgang mit Fahrgästen an.

Der genaue Anteil von theoretischer zu praktischer Ausbildung kann von Ausbildungsstätte zu Ausbildungsstätte unterschiedlich sein. In der Regel besteht die Ausbildung jedoch aus einem ausgewogenen Verhältnis von theoretischem und praktischem Unterricht.

Es ist empfehlenswert, sich bei den örtlichen Fahrschulen oder Busunternehmen zu erkundigen, um spezifische Informationen über den Ausbildungsplan und die Stundenverteilung zu erhalten.

Wie viel verdient man als Busfahrer in der Ausbildung?

In den drei Lehrjahren der Ausbildung zum Busfahrer erhältst Du eine jährlich wachsende Vergütung. Im ersten Ausbildungsjahr liegt Dein durchschnittliches Einkommen zwischen 530,00 € und 670,00 € brutto pro Monat.

Im Folgejahr, dem zweiten Lehrjahr, erhöht sich die Bezahlung auf 560,00 € bis 720,00 € brutto pro Monat. Im dritten und letzten Lehrjahr steigt das Einkommen dann auf 600,00 € bis 800,00 € brutto im Monat. Je nach Bundesland gibt es hier teilweise doch recht deutliche Unterschiede. Quelle: Derka

Nach der Ausbildung hängt Dein Gehalt als Busfahrers von vielen Faktoren ab. Bspw. spielen die Berufserfahrung, das Bundesland sowie Dein Einsatz eine große Rolle. So werden Busfahrer im ÖPNV nach Tarifen bezahlt, während Busfahrer in einem Reisebusunternehmen nach meist individuellem Stundenlohn vergütet werden.

Weitere Informationen zu Verdienstmöglichkeiten als Busfahrer findest Du in unserem Artikel: Was verdient ein Busfahrer?, auf die konkreten Einsatzmöglichkeiten gehen wir im Nachfolgenden Abschnitt ein.

Einsatzmöglichkeiten nach der Ausbildung

Nach Abschluss der Ausbildung zum Busfahrer können verschiedenste Einsatzmöglichkeiten in Betracht gezogen werden:

Busfahrer im Linienverkehr
Eine der häufigsten Arten ist der Personentransport im Linienverkehr, der sowohl in der Stadt als auch auf dem Land stattfinden kann. Ab einem Alter von 18 Jahren ist es möglich, im Nahverkehr als Busfahrer zu arbeiten; in einigen Fällen werden Auszubildende bereits während ihrer Lehre im Nahverkehr eingesetzt.

Schulbusfahrer
Die Beförderung von Schülern zu ihren jeweiligen Schulen über den Schulbusverkehr ist von großer Bedeutung. So stellt er z.B. im ländlichen Raum oft die einzige Alternative dar und ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, auch weitere Entfernungen entspannt und sicher zurückzulegen. Schulbusfahrer transportieren dabei Schüler jeder Altersgruppe und unterstützen u.a. auch gerade Schüler mit Einschränkungen.

Zu den Aufgaben zählt darüber hinaus auch die Überprüfung der Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs, um in diesem verantwortungsvollen Bereich möglichst risikolos unterwegs zu sein.  

Busfahrer im Fernverkehr
Die Beförderung von Personen über längere Strecken, häufig auch grenzüberschreitend zwischen verschiedenen Städten und Ländern, wird als Fernbusverkehr bezeichnet und kann ab dem 21. Lebensjahr ausgeübt werden. Dabei sorgen Busfahrer dafür, dass die Fahrgäste auch über längere Strecken sicher, bequem und umweltfreundlich ans Ziel kommen.

Auch hier steht die Sicherheit im Vordergrund und ist wichtiger Teil der täglichen Aufgaben. So führst Du als Busfahrer vor jeder Reise eine gründliche Überprüfung des Fahrzeugs durch, um sicherzustellen, dass es in technisch einwandfreiem Zustand ist. Dazu gehören technische Aspekte wie die Überprüfung von Reifendruck, Lichtern, Bremsen, Klimaanlage usw., aber auch die Fahrzeugpflege und Reinigung, um z.B. eine uneingeschränkte Sicht zu gewährleisten.

Busfahrer im Individualverkehr
Deine Aufgaben als Busfahrer im Individualverkehr sind sehr vielfältig. Der Einsatzbereich umfasst dabei alle Fahrtarten von der klassischen Busreisen sowie Tagesfahrten bis zum Eventund Mitarbeiter-Shuttle. Dabei hast Du oft über die gesamte Reisedauer direkten Kontakt zu den Fahrgästen und fungierst gerne auch mal als erster Ansprechpartner neben der Reiseleitung oder dem Koordinations-Team auf Events.

Du siehst, gerade in diesem Job wird sehr viel Abwechslung geboten, da Du immer wieder neue Aufträge bekommst, an verschiedenen Orten eingesetzt wirst und viele Menschen auch über längere Zeit begleitest. Zudem hast Du gerade im Bereich der Tagesfahrten und mehrtägigen Busreisen die Möglichkeit viele Länder und Städte zu bereisen und kennenzulernen. Quasi Urlaub im Beruf.

Die Arbeitszeiten als Busfahrer im Individualverkehr können dabei variieren. Oftmals gibt es, unter Beachtung der Lenk- und Ruhezeiten, flexible Arbeitszeitmodelle, da die Nachfrage nach Fahrten je nach Saison sehr unterschiedlich sein kann.

Möglichkeiten zur Fortbildung als Busfahrer

Nach Abschluss der Ausbildung kannst Du als Busfahrer mit Berufserfahrung zusätzliche Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen absolvieren. Dadurch kannst Du nicht nur Dein Tätigkeitsfeld erweitern, sondern auch Dein Einkommen steigern.

Beliebteste Fort- und Weiterbildungsoptionen für Busfahrer:

Techniker
Viele Busfahrer sehen in der Weiterbildung zum Techniker eine ausgezeichnete Möglichkeit, ihr Wissen im Bereich der Fahrzeugtechnik auszuweiten und zu vertiefen. Während der zweijährigen Ausbildung werden Kompetenzen in Wartungs- und Reparaturarbeiten am Bus und Mobilitätsmanagement erworben.

Nach einer Fortbildung als Techniker für Nutzfahrzeuge, gib es verschiedene Arbeitsmöglichkeiten und Stellen, auf die Du dich bewerben kannst bspw.:

Werkstatttechniker: Du kannst in einer Werkstatt für Nutzfahrzeuge arbeiten und Wartungs- und Reparaturarbeiten an Bussen durchführen Dies kann entweder in einer spezialisierten Werkstatt oder in der Werkstatt eines Busunternehmens erfolgen.

Fuhrparkmanagement: Mit Deiner technischen Expertise kannst Du in den Bereich des Fuhrparkmanagements einsteigen. Hier übernimmst Du die Verantwortung für die Wartung, Instandhaltung und Effizienz des Busfuhrparks eines Unternehmens. Dazu gehört auch die Koordination des Einsatzes der einzelnen Fahrzeuge sowie die Planung und Organisation der Beschaffung neuer Fahrzeuge.

Fachwirt
Wer seine Karriere als Busfahrer nach einigen Jahren auf der Straße in Richtung kaufmännische Tätigkeiten im Unternehmen oder Verkehrsverbund lenken möchte, für den bietet sich eine Fortbildung zum Fachwirt an. Diese kann dabei helfen, den eigenen Weg zu einer erfolgreichen neuen Karriere zu ebnen.

Verkehrsmeister
Es besteht die Möglichkeit zur Weiterbildung als Verkehrsmeister durch den Erwerb fachspezifischer Kenntnisse und umfangreicher Führungskompetenzen. Ein Verkehrsmeister hat eine wichtige und verantwortungsvolle Rolle als Führungskraft im Fahrdienst und Betriebsdienst.

Du disponierst Fahrzeuge und Fahrer, organisierst und planst den Fahrbetrieb. Zudem bist Du für die Qualitätssicherung, Ausbildung und Controlling im Nahverkehr verantwortlich. Dadurch stellst Du sicher, dass der Fuhrpark und der gesamte Betriebsablauf problemlos funktionieren.


FAQ

Kann man ohne Ausbildung Busfahrer werden?

Die Anforderungen, um Busfahrer zu werden, variieren je nach Land, Region und Arbeitgeber. In einigen Fällen ist es möglich, als Busfahrer zu arbeiten, ohne eine formelle Ausbildung absolviert zu haben. Weitere Informationen zum Busführerschein findest Du in unserem Artikel.

Was braucht man alles, um Busfahrer zu werden?

Führerschein der Klasse B oder D, Mindestalter zwischen 21 und 25 Jahren, gesundheitliche Eignung, Gute Fahrpraxis.

Wie lange dauert eine Ausbildung zum Busfahrer?

Die Ausbildung zum Busfahrer dauert drei Jahre und ist eine klassische duale Ausbildung.

Welche Führerscheinklassen benötige ich für den Fern- und Individualverkehr als Busfahrer?

Für den Fern- und Individualverkehr als Busfahrer ist mindestens der Führerschein der Klasse D erforderlich. In einigen Fällen kann auch der Führerschein der Klasse DE benötigt werden.

Welche Karrieremöglichkeiten stehen Busfahrern im Fern- und Individualverkehr offen?

Busfahrer im Fern- und Individualverkehr können Karrieremöglichkeiten als Verkehrsmeister, Einsatzleiter oder in anderen leitenden Positionen innerhalb des Verkehrsunternehmens haben.

Wie werden Busfahrer bezahlt?

Das Gehalt als Busfahrer hängt von vielen Faktoren ab. Bspw. spielen die Berufserfahrung, das Bundesland sowie Dein Einsatz eine große Rolle. So werden Busfahrer im ÖPNV nach Tarifen bezahlt, während Busfahrer in einem Reisebusunternehmen nach meist individuellem Stundenlohn vergütet werden. Weitere Informationen dazu findest Du in unserem Artikel: was verdient ein Busfahrer? 

Gibt es bestimmte Gesundheitsvoraussetzungen, die ich als angehender Busfahrer im Fern- und Individualverkehr erfüllen muss?

Es gibt bestimmte Gesundheitsvoraussetzungen für angehende Busfahrer im Fern- und Individualverkehr, wie z. B. ausreichendes Seh- und Hörvermögen, körperliche Belastbarkeit und gegebenenfalls das Vorliegen bestimmter medizinischer Bescheinigungen.

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